Beim natürlichen Umgang mit deinem Baby ist Stillen ein ganz wichtiger Teil. Muttermilch ist die natürliche, beste Nahrung für dein Baby, denn sie passt sich seinen Bedürfnissen an (z.B. ist sie morgens anders zusammengesetzt als abends). Stillen bietet so viel mehr als nur Nahrung: Es ist Liebe, Trost, ein Boost fürs Immunsystem, unterstützt die Verdauung, fördert die Rückbildung, beugt Krankheiten vor, reduziert das Risiko einer Wochenbett-Depression und vieles mehr!
Stillen ist das Natürlichste der Welt. Könnte man meinen. Und doch will es heute häufig nicht so recht klappen, sei es wegen fehlenden Vorbildern, hartnäckigen Ammenmärchen oder den vielen Ersatzprodukten auf dem Babymarkt. Stillen ist etwas, das uns Müttern nicht angeboren ist; wir müssen es zuerst lernen. Und da fehlt uns heute oft die Unterstützung im Alltag.
Doch wenn du dich gut vorbereitest, deinem Körper und Herzen vertraust, ein paar Tipps beachtest und im Zweifelsfall rechtzeitig kompetente Hilfe von einer ausgebildeten Stillberaterin beanspruchst, klappt das Stillen bestimmt und beschert dir und deinem Baby zauberhafte, innige Momente!
Die Weichen dafür, wie gut das Stillen gelingt, werden schon kurz nach der Geburt gestellt. Denn in den ersten Stunden und Tagen nach der Geburt stellen wir ein, wieviel Milch der Körper in der gesamten Stillzeit produzieren wird. Daher ist es besonders in der ersten Zeit wichtig, das Baby häufig anzulegen. Auch wenn auf der Wochenbett-Station vielleicht etwas anderes behauptet wird: Es gibt kein Zuviel! Das Wochenbett ist dazu da, die Stillbeziehung aufzubauen.
Viel Körperkontakt bzw. Hautkontakt (nackt kuscheln!) und häufiges Stillen regt die Milchproduktion an und sorgt für einen guten Stillstart. Wird hingegen zu früh ein Fläschchen gegeben oder das Baby mit dem Nuggi beruhigt, kann dies die noch empfindliche Stillbeziehung bereits aus dem Gleichgewicht bringen.
Die Milch fliesst am besten, wenn du entspannt bist. Sorge für Ruhe und Gelassenheit, entschleunige deinen Alltag, lass jemand anderes den Haushalt erledigen oder setze deine Erwartungen etwas herab. Und kümmere dich um die Stillbeziehung. Setze dein Baby an, sobald es Interesse signalisiert - also idealerweise schon bei den ersten, feinen Anzeichen wie Suchbewegungen mit dem Köpfchen oder wenn es an seinem Fäustchen lutscht oder schmatzt. Warte nicht, bis das Baby zappelig wird oder gar weint - dann ist es oft schwierig, das Baby noch gut anzusetzen. Wenn du denkst, das Baby kann nicht schon wieder hungrig sein, dann denk daran:
Auch nach den ersten Tagen gilt: Die Nachfrage regelt das Angebot. Je häufiger du stillst, desto mehr Milch produziert die Brust. Gerade in den ersten Wochen und Monaten möchten Babys manchmal den ganzen Tag an der Brust verbringen. Dauerstillen kann sehr anstrengend sein und manche Frauen denken, das Baby bekomme nicht genug Milch, denn oft ist es an der Brust auch nicht zufrieden, sondern quengelig und zappelig. Dieses Verhalten ist ganz normal. Man nennt das Clusterfeeding. Es ist ein Zeichen dafür, dass das Baby die Milch für die nächste Zeit “bestellt”. Diese Phase geht bald wieder vorbei. Zufüttern mit Pulvermilch ist in den seltensten Fällen nötig und kann ohne Begleitung einer erfahrenen Stillberaterin rasch in einen Teufelskreis und zum Abstillen führen.
Wenn du das Gefühl hast zu wenig Milch zu haben, kann es helfen das Kind mehr anzusetzen, um die Brust anzuregen. Denn beim Stillen regelt die Nachfrage das Angebot. (Die Menge der abgepumpten Milch sagt übrigens nichts über die Menge der Milch aus, die dein Baby beim Stillen an der Brust erhält!)
Es lohnt sich, auch durchzuhalten wenn es zu Beginn frustrierend, schmerzhaft oder mühsam ist. Meist wird es nach spätestens drei Monaten leichter und dann bist du froh, hast du die beste Nahrung für dein Baby jederzeit ohne grossen Aufwand in der richtigen Menge und Temperatur kostenlos verfügbar. Und bald seid ihr ein so eingespieltes Team, dass dein Alltag durchs Stillen leichter und die Stillbeziehung wunderschön wird. Auch für dich hat das Stillen Vorteile: zum Beispiel treten seltener postpartale Depressionen auf, der Körper erholt sich schneller von der Geburt und das Risiko von Brustkrebs wird vermindert.
Zudem darfst du dir auch die vielen Vorteile des Stillens vor Augen halten. Auch wenn dir die Nahrungsmittelindustrie etwas anderes weismachen will, hat Muttermilch unzählige Vorteile gegenüber der Pulvermilch. Sie enthält 6x mehr Nährstoffe als Pulvermilch, ist leichter verdaulich und beinhaltet besondere Fette fürs Gehirnwachstum, was dafür sorgt, dass der IQ von gestillten Kindern leicht höher ist. Sie hilft durch verschiedene Mikroorganismen beim Aufbau der Darmflora und des Immunsystems und sorgt dafür, dass gestillte Kinder weniger Infekte haben und seltener krank sind. Die Muttermilch passt sich laufend dem Kind an: Seinen Bedürfnissen, dem Alter, der Tageszeit, der Jahreszeit und den Keimen, mit denen es in Berührung kommt.
Auch für dich bringt das Stillen einige Vorteile mit: Es unterstützt die Rückbildung, senkt das Risiko für eine Wochenbett-Depression und beugt verschiedenen Krankheiten vor. Beispielsweise senkt Stillen das Risiko für Brustkrebs und Diabetes.
Bei Herz an Herz findest du aktuelle und fachlich korrekte Literatur zum Thema Stillen. Schau dich hier um: Bücher.
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